Der Kindergarten ist eine Stätte der Begegnung zwischen Kindern und Erwachsenen. Hier entstehen wichtige außerfamiliäre Kontakte.
Das Kind lernt schnell, sich unter Gleichaltrigen einzubringen, seine Meinung zu vertreten, Konflikte konstruktiv zu bewältigen, aber auch Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Es begegnet anderen Kindern, erlebt gemeinsame Erfolge und Niederlagen und lernt seine eigenen Stärken und Schwächen einzuschätzen.
Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen verstehen es, Kinder für die Gefühlswelt anderer zu sensibilisieren und das Interesse an gemeinschaftlichen Aktionen und kleinen Festen zu wecken. Dazu gehört auch das Kennenlernen verschiedener Bräuche, die das Kind vielleicht auch gerne in der eigenen Familie weiterführen will.
Im Kindergarten lernt das Kind, mit Regeln zu leben, Recht von Unrecht zu unterscheiden und sich gegen Ungerechtigkeiten zu behaupten. Es erfährt, dass es bei Konflikten mehr Möglichkeiten gibt, als diese stillschweigend zu akzeptieren oder einen Wutanfall zu bekommen.
Die Sprache ist ein wichtiges Ausdrucksmittel. Wer wortgewandt sprechen kann, hat es nicht nur in der Schule, sondern auch im späteren Leben erheblich leichter.
Die Verschiedenartigkeit der Menschen und ihre unterschiedliche Herkunft lassen das Kind schon bald viele Nuancen von Kommunikation kennenlernen.
Im Kindergarten wird das sprachliche Interesse des Kindes geweckt. Die Pädagoginnen und Pädagogen gehen auf das unterschiedliche Sprachniveau der Kinder ein. Spielerisch und experimentierend erfahren die Kinder, wie man sich anderen mitteilen kann. Dabei wird auf ein gehobenes Sprachniveau, gute Artikulation, reichen Wortschatz und richtige Grammatik Wert gelegt.
Gespräche mit der Kindergartenpädagogin oder dem Kindergartenpädagogen und mit anderen Kindern, die Auseinandersetzung mit einem Bilderbuch, freies Erzählen und das Erlernen von Liedern, Reimen und Gedichten sind wichtige Bereiche der Bildungsarbeit. Das Kind erfährt, dass es auch durch Sprache seine Persönlichkeit ausdrücken kann.
Das Bedürfnis sich zu bewegen ist beim Kind besonders ausgeprägt - diese Freude an der Bewegung beeinflusst seine Entwicklung positiv. Im Kindergarten ist fast alles erlaubt: Laufen, Springen, Klettern, Balancieren, Werfen. Bei den Angeboten werden die neuesten Erkenntnisse der Bewegungsforschung berücksichtigt.
Bewegungsmangel, ein Problem der heutigen Zeit, wird bereits im Kindergarten ausgeglichen und damit gleichzeitig Atmungs-, Haltungs- und Fußschäden vorgebeugt. Geschickte, wendige Kinder haben größere körperliche Sicherheit.
Kindergartenkinder entfalten sich auch in ihrer Gesamtpersönlichkeit besser, wenn sie sich bewegen. Turnen, Tanzen und rhythmische Erziehung fördern Intelligenz, Sozialverhalten, Selbstvertrauen und individuelle Leistungsbereitschaft.
Die Integration von Kindern mit Behinderung ist für die städtischen Kindergärten bereits seit Jahrzehnten selbstverständlich gelebter Alltag. Durch die Integration dieser Kinder wird das gegenseitige Verständnis im Umgang miteinander geweckt. Für alle Kinder gibt es eine auf ihre Persönlichkeit abgestimmte Förderung.